Ein Jahresabschluss ist DAS Instrument, um die Performance eines Unternehmens abzulesen. Er ist wie eine Zwischenstandsmeldung zu der zentralen Frage: Was ist da los? Geht’s dem Unternehmen gut?
Eine Antwort auf diese Frage wollen alle, die mit dem Unternehmen zu tun haben: die Mitarbeiter und das Management, die Eigentümer, Kunden und Lieferanten, Banken, Gemeinden und der Staat usw. Denn nur wenn es dem Unternehmen gut geht, geht es auch den Stakeholdern gut.
Also schauen wir uns den Jahresabschluss an. Und zwar die Kernbestandteile:
… enthält Informationen über … | |
Gewinn- und Verlustrechnung | Umsatz und Profitabilität |
Bilanz | Vermögen und Finanzierung |
Kapitalflussrechnung | Liquidität und Cashflow |
In der Gewinn- und Verlustrechnung analysieren wir die Profitabilität, also ob das Unternehmen Gewinn oder Verlust macht. Und das ist die zentrale Frage! Denn Unternehmen, die nicht genug Geld für Ihre Eigentümer verdienen, haben keine Existenzberechtigung! (Der Grund dafür ist ganz einfach: Würden Sie ihr Vermögen dort investieren, wo es keine Rendite erwirtschaftet?)
In der Bilanz, den zweiten wichtigen Jahresabschlussinstrument, steht einerseits das Vermögen und andererseits, wie das Vermögen finanziert ist. Das Vermögen sind zum Beispiel Grundstücke, Gebäude, Maschinen, Lagerbestände, die Kasse usw., die alle dazu da sind, den Gewinn zu erwirtschaften. Ohne Vermögen kein Unternehmen!
Und ohne Finanzierung kein Vermögen! Deshalb stehen die Finanzquellen – das Eigenkapital von den Eigentümern und das Fremdkapital von anderen Geldgebern, zum Beispiel Banken – neben dem Vermögen ebenfalls in der Bilanz aufgelistet.
Bleibt als drittes zentrales Jahresabschlussinstrument die Kapitalflussrechnung. Sie ist eine Veränderungsrechnung der Kasse und verdeutlicht, durch welche Transaktionen die Kasse voller oder leerer geworden ist. Die Kasse ist zwar einerseits nur einer der in der Bilanz aufgelisteten Vermögensgegenstände, aber eben ein ganz besonderer. Denn Geld – und das ist der zentrale betriebswirtschaftliche Kreislauf – fließt zu Beginn der unternehmerischen Tätigkeit von den Kapitalgebern in die Kasse hinein, wird dann durch die Investition in Vermögen ausgegeben, um schließlich durch den Verkauf der produzierten Produkte und erbrachten Dienstleistungen wieder in die Kasse hineinzufließen. Im Grunde geht es in der BEriebswirtscahft also um die Kasse! Die Geldflussgrößen heißen Cashflow, die Kapitalflussrechnung gliedert sich also in einen Cashflow aus operativer Tätigkeit, einen Cashflow aus Investitionstätigkeit und einen Cashflow aus Finanzierungstätigkeit. Man spricht von Liquidität.
Also der Jahresabschluss. Und im nächsten Blogpost klären wir die Frage, wie man den Jahresabschluss für eine Unternehmensanalyse nutzen kann.